Ein charmantes Bergdorf mit Kultur und Brauchtum

Kappl in Tirol

Die 2.600 Seelengemeinde Kappl liegt inmitten der Silvretta-Gebirgsgruppe und zählt zu seinen Nachbarn den Ort See, das ruhige Galtür und das weit über die Grenzen hinaus bekannt Ischgl. Doch wie kam der Ferienort eigentlich zu seinem Namen? Welche Besonderheiten und Geschichten schlummern im idyllischen Örtchen? Und welche Eigenheiten sollte man als Urlauber besser kennen?
Fragen über Fragen und jetzt gibt’s die Antworten. Alles Wissenswerte zum Örtchen zwischen der Verwall- und Samnaungruppe im Tiroler Paznaun.

Die Lage von Kappl

Die Gemeinde Kappl gehört zum Bezirk Landeck und gliedert sich in über 90 Ortsteile. Eingebettet zwischen der Verwall- und der Samnaungruppe ist sie hinter der Nachbargemeinde See der zweite Ort im Paznaun. Neben einem aktiven Sommerurlaub ist auch der Winter in den Tiroler Bergen sehr zu empfehlen. 

Wie der Ort zum Namen kam …

Wie kommt eine Ortschaft eigentlich zu seinem Namen? Beim Bundesland Tirol hat alles mit einer Grafschaft begonnen: einem Adelsgeschlecht aus Meran. Bereits vor rund 1.000 Jahren wurde das schöne Land einfach nur „Land im Gebirge“ genannt. Als Albert II. die Grafschaft Tirol gründetet und den Namen vom einstigen Schloss Tirol in Meran übernahmen, war der Grundstein für die heutige Namensnennung gelegt. 

So ähnlich verhält sich die Namensgeschichte auch bei Kappl. Es ist wahrlich kein Zufall das sich im Paznaun so viele Kapellen aneinanderreihen. Bereits in der ersten urkundlichen Erwähnung fand man den lateinischen Namen „Ad capellam“ für Kappl. Durch die zweite Lautverschiebung im Deutschen entstand über Jahre hinweg der heutige Name des Bergdorfs. Doch warum stehen in Kappl überhaupt so viele Kapellen? Neugierig? Lesen Sie jetzt mehr darüber und stillen Sie ihren Wissensdurst!

die Geschichte Kappls

Seit dem 13. Jahrhundert gehörte Kappl dem Grafengeschlecht Tirol an. Einige Streifzüge und Kriege musste das kleine idyllische Bergdorf über sich ergehen lassen. Nach mehreren Besatzungen und Kontrollen wird der Name "Ad capellam" das erste Mal 1370 erwähnt. Auch der Begriff Langesthei, was nichts anderes als Frühjahresweide bedeutet, war bald in aller Munde. Diese Nennung sollte später für drei bekannte Kappler Sagen Dreh- und Angelpunkt werden. Sie sind ein Sagen-Fan? Am besten mal einen Blick auf die alten Fabeln werfen.

Bevor sich die ersten Bewohner in Kappl dauerhaft niederließen, wurde der Raum und die Almen als Sommerweiden genutzt. Heute geht man davon aus, dass es sich um Rätoromanen aus dem Engadin handelte. Ihre allererste Niederlassung war der sogenannte „Niederhof“. Etwas später, im 16. bis 18. Jahrhundert, entstanden im Zuge der Gegenreformation die ersten Weiler und Kapellen. Von nun an wuchs das kleine Bergdörfchen heran und entwickelte sich zu einem magischen Ferienort, umrundet von den Gipfeln und Wäldern des Paznauns. 

Ein schmuckes Örtchen mit einigen Besonderheiten

Man kennt sie, die Vorurteile gegenüber kleinen Tälern und Ortschaften. Verschworen seien sie, die Gemeinschaften, eigensinnig und selbstgenügsam. Sozusagen die höchste Form der Skepsis gegenüber der Welt da draußen. Doch die Urlauber sind es, die Lust auf MEHR bekommen: auf die kleinen Örtchen, die atemberaubende Schönheit, wilde Natur und die andrenalingetränkten Abenteuer. Und so werden aus den kleinen Gemeinden in den Tälern Metropolen mit Weitblick. Die ein oder andere Besonderheit behält sich aber jeder Ort. Lesen Sie selbst, auf welche Eigenheiten Sie in ihrem Urlaub in Kappl stoßen könnten!

  • Nala, Nali oder doch lieber Nona? Die unterschiedlichen Dialekte: Eine ganz klare Besonderheit im Panznaun ist die Unterscheidung zwischen Unter- und Obertal. Nur die Einheimischen hören den kleinen aber feinen Unterschied im Dialekt. So wird die Großmutter im vorderen Paznaun liebevoll Nala oder Nali gerufen. Im hinteren Teil hingegen Nona. 
  • Mit allen und jedem per du: Vielleicht liegt es an den Bergen, der guten Luft oder einfach an der Herzlichkeit der Tiroler. Aber in einem sind sich alle einig: In Tirol ist man per du! Ein offenes „Servus“ oder „Griaß di“ wird auf der Straße jedem, ob jung oder alt, entgegnet.
  • Tiroler wissen immer, wo sie gerade sind: Klingt komisch, ist aber so. Der Orientierungspunkt sind die Berge und somit kann sich ein jeder „Berglandler“ innerhalb seines Bundeslandes blind bewegen. 

Jedes Land hat seine Eigenheiten und um diese hautnah zu erleben, werden Urlaube geplant. Überzeugen Sie sich selbst vom geschichtsträchtigen Ort Kappl, seinen Einwohnern und herzlichen Gastgebern!

Auf den Geschmack gekommen?